Diese Science-Fiction-Romane bringen euch gut in den Sommer 2023 - Magazin - 1E9


Blutmusik

Der Forscher Vergil Ulam ist so genial wie eigenwillig – und rücksichtslos. Er entwickelt auf Basis seiner eigenen Lymphozyten mikroskopische Computer-Maschinen. Seine Vorgesetzten sehen darin eine Gefahr und ordnen an, sie zu zerstören. Aber Ulam will seine Erfindung retten und injiziert sie in seinen Blutkreislauf. Dort vermehren sie sich, entwickeln ein eigenes Bewusstsein und springen auf andere Menschen über. Um sich selbst zu erhalten, beginnen sie, ihre Träger zu verändern. Die Infizierten werden von den Bio-Maschinen von Krankheiten geheilt, sie machen sie gesünder, intelligenter, stärker… und verschmelzen mit ihnen.

Und es bleibt nicht bei den Menschen. Auch Tiere und Pflanzen werden von den Zellen befallen und weiterentwickelt. Es entsteht ein Superorganismus. Letztlich müssen die Bio-Computer einsehen, dass die Erde ihnen nicht genügt. Der bereits 1985 erschienene Roman von Greg Bear umreißt ein schwer greifbares Szenario, das sowohl wunderlich als auch unheimlich erschreckend erscheint – und im Zuge der Debatten um Künstliche Intelligenz sehr aktuell wirkt. In Blutmusik versucht Bear zu fassen, ob und wie Künstliche Lebensformen ein Bewusstsein erlangen könnten, wie Mensch und Maschine zusammenfinden könnten – und was wohl danach kommt.